Wissenswertes über Rumänien

Rumänien haben wohl die Wenigsten auf der Must-visit-Liste stehen, wenn es um einen schönen Urlaub geht; es ist noch ein richtiger Geheimtipp in Europa. Dabei ist das Land ein Urlaubsziel für Familien, Outdoor-Fans und Kulturinteressierte gleichermaßen und punktet mit unberührten Naturlandschaften, feinsandigen Stränden, hohen Bergen, mystischen Schlössern und geschichtsträchtigen Städten. Es ist ein Land im Südosten Europas mit der Hauptstadt Bukarest. Die Fläche ist etwa zwei Drittel so groß wie Deutschland, 237.500 km². Die Einwohnerzahl beträgt aber nur etwa ein Viertel davon, 19,1 Millionen. Die Nachbarländer sind Bulgarien, Serbien, Ungarn, die Ukraine und die Republik Moldau. Rumänien ist in 41 Bezirke („Judete“) unterteilt. Ein Bezirk hat eine durchschnittliche Fläche von 5.800 km² und eine Bevölkerung von ca. 500.000 Einwohnern.

Die Landeswährung ist der LEU (der rumänische LEU ist die Währung Rumäniens. Der Plural lautet LEI. Sowohl der Währungscode als auch das Währungssymbol sind RON).

Rumänien gehört seit dem Jahr 2007 zur EU. Durch das Land zieht sich das gewaltige Gebirge der Karpaten (der größte Teil der Karpaten, ungefähr 800 km, liegt auf dem heutigen Staatsgebiet von Rumänien und besteht aus drei Teilen: Ostkarpaten, Südkarpaten und Westkarpaten). Dort leben wieder Wölfe und Bären. Im Osten grenzt Rumänien an das Schwarze Meer. Im Süden, an der Donau, ist Rumänien sehr flach. Die Donau fließt in das Schwarze Meer, mit dem berühmten Donaudelta, dem größten erhaltenen Feuchtgebiet Europas und ein UNESCO-Weltnaturerbe. Es ist ein Paradies für Vogelbeobachter und Naturliebhaber. Den Süden des Landes nennt man Walachei. In Rumänien gibt es auch viele Mineral- und Thermalquellen. Es gibt 70 Spas, die über das ganze Land verteilt sind.

Die Kultur Rumäniens ist eine faszinierende Mischung aus historischen Einflüssen und zeitgenössischer Dynamik, die sich in der reichen Vielfalt ihrer Bräuche, Kunst, Musik und Traditionen widerspiegelt.                          

Rumänisch ist eine romanische Sprache und hat sich aus dem Lateinischen entwickelt. Es ist das einzige romanische Idiom, das in Osteuropa überlebt hat. Im Altertum gehörte das Gebiet etwa 100 Jahre lang zum Römischen Reich. In dieser Zeit haben die Einwohner Latein gelernt. Die heutige rumänische Sprache ist also eine romanische Sprache, so wie Italienisch. Lange Zeit war das Gebiet ein Teil des Osmanischen Reiches. Erst im 19. Jahrhundert wurde es wieder frei. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Rumänien das Land westlich der Karpaten und wurde plötzlich viel größer. In diesem Landesteil, Siebenbürgen, lebten zwar Rumänen, aber auch viele Ungarn und Deutsche.

Der Nordosten Rumäniens zählt zu den ärmsten Regionen Europas: Kinder ohne Schulbildung und betagte Menschen mit minimalen Renten, die nicht einmal Brennholz für den Winter haben, gehören dort zum traurigen Alltag. Der Anteil der von Armut und sozialer Ausgrenzung bedrohten Bevölkerungsgruppen in Rumänien ist nach wie vor sehr hoch. Strukturelle Mängel, eine schlechte Gesundheitsversorgung und Korruption sorgen dafür, dass Rumänien den vorletzten Rang in Hinblick auf die Lebensqualität in der Europäischen Union einnimmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten Kommunisten über Rumänien. In der Zeit der Kommunisten haben viele Ungarn und Deutsche das Land verlassen. Weiterhin leben in Rumänien viele Roma, ein Volk, das vor langer Zeit aus Indien gekommen ist. Obwohl der Name ähnlich klingt, hat er nichts mit dem Landesnamen Rumänien zu tun. 

Das osteuropäische Land Rumänien ist vor allem bekannt für seinen megalomanischen, ehemaligen Präsidenten Nicolae Ceaușescu und weniger für seine wunderschöne Natur und ausgefallene Architektur. Nach dem Krieg gelangte der Politiker Ceausescu an die Macht. Als grausamer Diktator unterdrückte er sein eigenes Volk. Wer es wagte, die Regierung zu kritisieren, musste mit harten Strafen rechnen. Im Dezember 1989 aber kam es zu einem Volksaufstand. Die aufgebrachten Menschen vertrieben den Diktator von der Macht. Ceausescu und seine Frau wurden festgenommen und zum Tode verurteilt. Im Mai 1990 durften die Menschen in Rumänien zum ersten Mal wieder frei wählen.

Rumänien ist eine familienorientierte Gesellschaft. Rumänen schätzen langfristige Beziehungen, die auf Vertrauen, Respekt und Loyalität basieren. Diese Eigenschaften lernen sie schon früh in ihrer Kindheit zu schätzen. Sie sind herzliche Menschen. Dazu kommen eine riesige Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Wenn man bei einer rumänischen Familie zum Abendessen als Gast eingeladen ist, fühlt man sich wie zu Hause. Religion spielt im Leben der Rumänen eine wichtige Rolle. Laut religionssoziologischen Studien wird Rumänien als eines der religiösesten Länder in Europa bezeichnet. Immerhin bekennen sich ca. 95 % der Einwohner zu einer christlichen Kirche und eindrucksvolle 86.5% – über 16 Millionen Leute – bezeichnen sich laut der Volkszählung (2011) als Rumänisch Orthodox. Das Niveau der medizinischen Versorgung in Rumänien ist niedrig. Die Ärzte sind im Allgemeinen gut ausgebildet, doch fehlt es hier und da an Einrichtungen, Medikamenten und gut ausgebildetem Hilfspersonal. Für eine angemessene Untersuchung ist es ratsam Bargeld dabei zu haben.                  

Das Bildungssystem in Rumänien umfasst die Stufen der Vorschule, Primärbildung, Sekundarbildung mit einer Differenzierung in Berufsschulen und Lyzeen sowie die Tertiärbildung. Durch die rumänische Verfassung ist ein freier Zugang zur Bildung garantiert. Das nationale Bildungsministerium übt die Kontrolle aus. Ein privater Bildungssektor besteht vornehmlich im Vorschulwesen und in der Hochschulbildung. Hinzu kommen einige internationale Bildungseinrichtungen wie die Deutsche Schule in Bukarest.                                                                      

Wie viel verdient man in Rumänien? Auch in Rumänien gibt es einen Mindestlohn. Im Jahr 2020 betrug er 466,23 EUR pro Monat. Im europäischen Vergleich ist er zwar niedriger, doch wird dies durch die niedrigeren Lebenshaltungskosten gut kompensiert. Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf bezahlten Urlaub, der auf 20 oder 21 Arbeitstage pro Jahr festgelegt ist. Rumänien hat einen der in der EU niedrigsten Einkommensteuersätze von nur 10 %. Rund 30 % der Rumänen arbeiten in der Landwirtschaft und rund 29 % in der Industrie. 41 % arbeiten im Dienstleistungssektor.

Der parteilose, proeuropäische, liberale Reformpolitiker Nicusor Dan, ein Mathe-Professor und Genie, hat letzten Sonntag die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten in Rumänien für sich entschieden. Er gilt als pragmatisch - und vor allem als nicht korrupt.

Infos zu Graf Vlad III. Dracul Tzepesch (1431 - 1477)

Er ist die Grusellegende schlechthin. Seit Jahrzehnten geistert Graf Dracula durch Horrorfilme – der Fürst der Finsternis aus Transsylvanien mit seinem unersättlichen Durst nach Blut.

Zum berühmtesten Vampir aller Zeiten machte ihn der irische Schriftsteller Bram Stoker in seinem 1897 erschienenen Roman „Dracula“. Eine Schauergeschichte, zu der ihn vor allem ein berüchtigter Kriegsherr aus der Walachei inspiriert hatte – Vlad III. – mit dem Beinamen Draculea – der im 15. Jahrhundert Angst und Schrecken verbreitete. Der historische Dracula war allerdings nicht, wie der Vampir, ein vom Glauben an Gott abgefallener Fürst, der einen Pakt mit dem Teufel schloss und im Reich der Untoten zum Blutsauger wurde, als er nach der Rückkehr aus einem Krieg gegen die Osmanen vom Selbstmord seiner Frau erfuhr. Feinde ihres Mannes hatten ihr die Lüge aufgetischt, dass ihr Mann in der Schlacht gefallen sei. Der echte Dracula war ein Woiwode in der Walachei – ein äußerst brutaler Herrscher. Oft gestürzt und immer wieder an die Macht gelangt, befand sich der um 1431 geborene Vlad sein Leben lang im Krieg – vor allem gegen das expandierende osmanische Reich, an dessen Hof er in seiner Jugend als Geisel aufgewachsen war. Seinen Beinamen Draculea (= Der Sohn des Drachen) verdankte er jedoch nicht seiner Blutrünstigkeit, sondern seinem Vater Vlad II. Dracul (Drache). Der war Mitglied im noblen Drachenorden, den der ungarische König (und spätere deutsche Kaiser Sigismund) 1408 gestiftet hatte, um Männer zu ehren, die sich im Kampf gegen die Haiden – gemeint waren vor allem gegen die Muslime – bewährt hatten.

Schnell bekam Vlad Draculea das Image eines Sadisten und Schlächters, dem das Foltern und Töten seiner Feinde Spaß gemacht habe. Er genoss es, hieß es, dabei zu sein, wenn seine Henker die Menschen quälten. Die Liste seiner Gräueltaten ist ellenlang. Wegen der von ihm bevorzugten Hinrichtungsart – das Aufspießen von Menschen auf Pfählen – bekam er bald den Beinamen „Der Pfähler“. In seiner Grausamkeit unterschied sich der „Pfähler“ allerdings kaum von seinen Standesgenossen im damaligen Europa oder im osmanischen Reich. Folter und brutale Hinrichtungen waren überall an der Tagesordnung und Bestandteil des Strafrechts. Allerdings, so vermuten viele Historiker heute, haben Vlads damalige Gegner noch ein Schippchen draufgelegt. Seine Exzesse wurden propagandistisch in den schrecklichsten Farben ausgemalt, um ihn als Teufel in Menschengestalt, als Verräter und Ausgeburt der Hölle zu diskreditieren. Grausam wie sein Leben war auch Vlads Ende. Im Dezember 1476 gestürzt, starb er wenig später auf der Flucht – wahrscheinlich im Kampf. Seinen in Honig eingelegten Kopf soll der Sultan in Konstantinopel als Geschenk bekommen haben, wo man die Trophäe auf einer Stange aufspießte und öffentlich zur Schau stellte.

Dracula: Als Untoter lebt er weiter

Im kollektiven Gedächtnis allerdings lebte Draculea als Dracula oder Nosferatu weiter – als Untoter aus der Schattenwelt, der als Vampir seinen Blutdurst stillt – erst in populären Gruselgeschichten bis hin zu Stokers Bestseller, dann in unzähligen Verfilmungen des Stoffes.

Erster Reisetag 24. Mai 2025: Hornstein – Timisoara                                                                   

Um 7 Uhr Früh Start der Reise im k&k Bus mit Buslenker Peter - Hornstein - Temeswar.  Auf der Autobahn führte die lange Strecke von 500 km über Sopron, Tatabanya, Budapest, Szeged und dem Grenzübergang Csanádpalota durch Ungarn. Vorbei an der rumänischen Grenzstadt Arad erreichte die Hornsteiner Gruppe nach ca. 1 Stunde die erste Station der Rumänienreise, die europäische Kulturhauptstadt von 2007 - Timişoara (Temeswar). Nach dem Zimmerbezug im modernen ****Hotel Lido und der Begrüßung durch die Reiseführung Frau Karla, spazierte die Gruppe bei Sonnenschein in das Stadtzentrum, zum „Piața Victoriei (Siegesplatz)“ auch „Piața Operei (Opernplatz)“, die bekannteste Flaniermeile der Stadt. Die denkmalgeschützte Rumänisch-Orthodoxe Kirche „die Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen“ (Catedrala Mitropolitană) erhebt sich stolz als Symbol des Glaubens und architektonischer Pracht im Herzen von Timișoara und beeindruckte die Besucher/innen sehr. Sie ist den Heiligen drei Hierarchen Basilius dem Großen, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos geweiht, wurde von König Michael I. gestiftet und in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre errichtet. Die Ikonostase ist eine goldbelegte Ikonenwand mit einer Fläche von 135 m² aus Lindenholz geschnitzt. Nach einem schmackhaften Abendessen und Nächtigung, folgte am nächsten Tag der 2. Teil der Reise. 

Das ist Temeswar - Timisoara: Das „kleine Wien“ - Rumäniens Kulturhauptstadt Europas 2023

Timișoara ist die Hauptstadt des Kreises Timis, liegt im Westen Rumäniens am Fluss „Bega“, im Drei-Länder-Eck Rumänien, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien und ist mit über 300.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Die serbische Hauptstadt Belgrad ist zwei Stunden entfernt, Budapest ist nach drei Stunden Autofahrt erreichbar. Die Bevölkerung besteht historisch aus Deutschen, Ungarn, Serben, Rumänen und Juden. Multikulturalität ist hier also Gang und gäbe. Temeswar vereint Europas Nationen und deren Kulturen sorgsam und schafft dadurch einen Platz für ein unbeschwertes Miteinander. Der Domplatz, oder Piata Unirii gilt nicht nur als der schönste Platz der Stadt, sondern ist Wahrzeichen und Stolz einer gesamten Region. Dort trifft Barock auf Art déco, Orthodoxie auf Katholizismus. Der römisch-katholische Dom, das Wahrzeichen der Stadt, steht der serbisch-orthodoxen Kathedrale gegenüber. Das Stadtbild von Timisoara erinnert mit seinen breiten Boulevards, alten Palästen und Kirchen aus dem 18. Jahrhundert und mit über 15.000 alten Gebäuden stark an Österreichs Hauptstadt und wird häufig als das "kleine Wien" bezeichnet - was nicht zuletzt daran liegt, dass die Stadt lange Zeit zur österreichisch-ungarischen Monarchie zählte. Weltweit bekannt wurde Timisoara im Jahr 1989, als die Revolution der Rumänen gegen den Diktator Nicolae Ceausescu genau hier ihren Anfang nahm. Seither gilt der Name der Stadt als Symbol der Freiheit.   

Zweiter Reisetag 25. Mai 2025: Hunedoara – Alba Iulia – Sebes

Nach dem Frühstück startete die Hornsteiner Gruppe bei unsicherem Wetter in einen neuen Tag. 

Nach der 2-stündigen Busfahrt und noch bei Schönwetter wurde der erste Sightseeing Punkt die Corvinus Burg oder Hunyadi Schloss in Hunadoara (Eisenmarkt) erreicht. Schon von Weitem waren die Türme der Burganlage sichtbar. Ein kleiner Spaziergang bergauf führte die Gruppe vom Parkplatz, über eine Burgbrücke, zum Eingang der mächtigen, imposanten Burganlage. Diese denkmalgeschützte Burg gehört zu den bedeutendsten Profanbauten Siebenbürgens. Die Felsenburg wurde auf den Resten einer Wehranlage aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Eine Burgführerin hieß die Hornsteiner Gäste willkommen und führte mit vielen Erklärungen gespickt durch die Burgräumlichkeiten, den Burghof, bis zum tiefen Burgbrunnen. Danach konnte man die restlichen Teile der Burg, den Turm, das Museum usw eigenständig besichtigen. Abschied vom Corvinus Schloss und Weiterfahrt nach Alba Iulia (Karlsburg). 

Nach einer Stunde Fahrt Ankunft in Alba Iulia am Parkplatz vor der Festungsanlage. Erstmal mussten die Mitreisenden über eine Brücke gehen, die über einen breiten Burggraben führt - das war schon sehr beeindruckend. Die Hornsteiner/innen besuchten die beeindruckende „Römisch-Katholische Kathedrale St. Michael“ eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke der Stadt und mit 93 Metern Höhe die höchste Kathedrale Rumäniens. Die Kathedrale von St. Michael befindet sich in der mittelalterlichen Festung von Alba Iulia. Es ist die längste Kathedrale Rumäniens - sie ist 83 Meter lang, 38 Meter breit und 19 Meter hoch. Die romanisch-gotische Basilika gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerken Siebenbürgens, wurde im 13. Jahrhundert auf dem Fundament einer älteren Kirche erbaut und beherbergt mehrere Grabmonumente, darunter drei Sarkophage der Familie Hunedoara. Der Bischofspalast wurde mit dem Bau der Kathedrale errichtet. Heute ist er Sitz der römisch-katholischen Erzdiözese. Der „Rumänisch-Orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale oder Kathedrale der Wiedervereinigung der Nation oder Krönungskathedrale“ wurde danach ein Besuch abgestattet. Nach der Herstellung der Einheit Rumäniens 1921/22 wurde sie in einem neo-byzantinischen Stil für die Krönung des Königspaars Ferdinand I. und Maria von (Groß-) Rumänien errichtet. Heute ist sie Bischofskirche des orthodoxen Bistums Alba Iulia. Auch konnte man sich ein Bild der Festung Alba Carolina machen, die eine der größten Burgen in Rumänien ist und durch ihre Schönheit und ihre Einzigartigkeit besticht. Entlang des kurzen Weges durch das größte und eindrucksvollste Tor der Festung, gekrönt durch die Reiterstatue vom Habsburgischen Kaiser Karl VI, konnte man sich ein eindrucksvolles Bild der herrlichen Umgebung machen. Links und rechts des Weges säumten viele lebensechte Figurengruppen den Weg. Nach einer Mittagspause ging die Fahrt weiter in das attraktive und charmante ****Hotel „Leil de Aur“ in Sebes, wo man das Abendessen genießen konnte. Am Morgen nieselte es bereits, die Fahrt ging weiter nach Sibiu. 

Lerne die Corvinus Burg kennen

Die Corvinus-Burg in Hunedoara (Eisenarkt) ist auch als Hunyadi-Schloss bekannt und zählt zu den schönsten mittelalterlichen Burgen der Welt. Die bunten Dächer, die spitzgiebeligen Türme und die Balkone mit den Steinornamenten machen das gotische Schloss zu einem der beliebtesten Postkartenmotive Rumäniens. Die Felsenburg wurde zwischen 1446 und 1453 auf Befehl von Johann Hunyadi zunächst im gotischen Stil erbaut. Hunyadi war ein Held des Kampfes gegen die Osmanen und spielte eine wichtige Rolle in den Bemühungen, das Königreich Ungarn zu verteidigen. In der damaligen Zeit gehörte die Region Siebenbürgen zum Königreich. Nach dem Tod Hunyadis wurde die Burg Hunedoara zum Stammsitz der mächtigen ungarischen Adelsfamilie Corvin. Matthias Corvinus, einer der berühmtesten Könige Ungarns, verbrachte einen Großteil seiner Jugend auf dieser Festung. Auf die heutige Form wurde es im 17. Jh. erweitert und nach drei Bränden im 19. Jh. restauriert. Die Burg prägt durch ihre imposante Bauweise bis heute das Erscheinungsbild des transsilvanischen Siebenbürgens. Ein ca. 7000 m² großer Kalkfelsen dient der Burg als Podest. Sie liegt am Fluss Zlasti und ist von einem Festungsgraben und über eine Brücke zu erreichen. Im Burghof befindet sich ein knapp 30 Meter tiefer Brunnen, gegraben von türkischen Gefangenen. Diesen wurde die „Freiheit nach Fertigstellung“ versprochen. Nach etwa 15 Jahren hatten die Gefangenen bis zum Grundwasser gegraben und somit die Errichtung abgeschlossen, das Versprechen jedoch wurde nicht gehalten. Die Legende besagt, dass die Aufschrift an einer der naheliegenden Wände mit „Ihr habt vielleicht Wasser, aber keine Gefühle“ übersetzt werden kann. Der gefürchtete Fürst Vlad Tepes hielt sich hier zeitweilig auf. Seit 1918 befindet sich die Burg im rumänischen Staatsbesitz. In der Burg ist ein Museum eingerichtet; gelegentlich dient sie als Filmkulisse. Heuten ist die Burg ein beliebter Touristenmagnet und eine ideale Filmkulisse. Eine Vielzahl von internationalen Filmen wurden auf der Corvinus-Burg gedreht.

Lerne Alba Iulia – die „weiße Stadt des Julius“ kennen

Alba Iulia (Karlsburg oder Weißenburg) ist die Hauptstadt des Kreises Alba mit über 60.000 Einwohnern. Diese wunderschöne Stadt ist eines der kulturellen Zentren der Region und hat eine gut erhaltene Altstadt, die von einer barocken Zitadelle umgeben ist. Viele historische Bauwerke stammen noch aus der Habsburgerzeit; die Festungsanlage ist sehr gut erhalten.

Habsburger-Zeit: In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt durch die Türken zerstört und anschließend von den kaiserlichen Truppen Karls VI. besetzt. Nach Einebnung vieler Bauten auf dem Areal der heutigen Festung wurde 1714 nach Plänen von Giovanni Morando Visconti, im Auftrag des Prinzen Eugen von Savoyen, mit dem Bau der siebeneckigen Festung im Vauban-Stil begonnen. Aus dieser Zeit bekam Weißenburg den Kunstnamen Karlsburg. Von 1761 bis 1871 befand sich in Karlsburg die Münzprägeanstalt des ungarischen Teils der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. 1784 fand in Alba Iulia der Prozess und die Hinrichtung der Anführer des Bauernaufstandes von 1784 – Horea und Cloșca – statt. Vertreter der Rumänen im zerfallenden Königreich Ungarn kamen vom 18. November bis 1. Dezember 1918 zu einer Nationalversammlung in Alba Iulia zusammen. Sie beschlossen die „Resolution von Alba Iulia“, in der sie sich für einen Anschluss Siebenbürgens, des Banats und weiterer bislang ungarischer Gebiete an Rumänien aussprachen. Dieses wurde in dem Vertrag von Trianon bestätigt; es entstand Großrumänien.                                                                                                                           

Die Karlsburg Alba Carolina Zitadelle: Der Hauptteil der Burg ist wie ein unregelmäßiges Siebeneck aufgebaut, wobei sie durch ihre sieben Türme ein sternförmiges Bild erhält. Zu einer der wichtigsten Verteidigungsanlagen der Burg gehört der Burggraben mit einer Breite von 27 Metern. Die Burg besitzt insgesamt 6 Tore. Die Festung Alba Carolina, die zwischen 1715 und 1738 unter der Herrschaft von Kaiser Karl VI. erbaut wurde, erstreckt sich auf 70 ha und ist die wichtigste Sehenswürdigkeit des Munizipiums Alba Iulia. Die Zitadelle umfasst alle bereits existierenden Befestigungsanlagen und einige beeindruckende Sehenswürdigkeiten z.B.: die römisch-katholische Kathedrale, die orthodoxe Krönungskathedrale, die 4 Tore der Zitadelle, die römischen Ruinen, das Nationale Gewerkschaftsmuseum, die Unionshalle. Sie diente den Habsburgern als strategischer Verteidigungspunkt entlang der Militärgrenze gegen das Osmanische Reich. 

Dritter Reisetag 26. Mai – Sibiu – Sibiel – Brasov - Predeal 

Am Vormittag erreichte die Hornsteiner Gruppe die bezaubernde und lebendige Kulturhauptstadt 2007, Sibiu (Hermannstadt). Die charmante Großstadt Sibiu bildet das geografische Herz Rumäniens und ist das historische Zentrum Siebenbürgens. Vom Parkplatz führte ein kurzer Weg in das historische Zentrum der Stadt, wo uns der mächtige Ratsturm schon von Weitem begrüßte. Am „Piata Mare“ konnten schöne, alte Patrizierhäuser, Prunkhäuser und Paläste bewundert werden. Bei einer kurzen Führung über die Lügenbrücke, vorbei an einer schönen Treppenpassage, der Evangelischen Stadtpfarrkirche und am Brukenthal Museum erfuhren die Besucher/innen Wissenswertes über Sibiu.

Die Stadtpfarrkirche befindet sich in Oberstadt und ist umgeben von Huetplatz und dem Hof des Brukenthal-Lyzeums, in dessen Mitte auch das Bischof-Teutsch-Denkmal steht. Während einer Mittagsrast konnte in einem der unzähligen Restaurants oder Kaffeehäuser das Mittagsmahl eingenommen werden. Zurück am Treffpunkt-Parkplatz führte der Weg weiter in den kleinen Ort Sibiel, ein zauberhaftes Dorf im Landkreis Sibiu, das Zuhause von siebenbürgischen Hinterglasikonen. Die altehrwürdige Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ wurde im Jahr 1765 errichtet und 10 Jahre später vom berühmten Maler Stan Zugravul aus Răşinari, mit Hilfe seines Bruders Iacob mit Fresken bemalt. Eine andere Sehenswürdigkeit in Sibiel ist das sogenannte Museum der Ikonen auf Glas. Hier können die Besucher Ikonen bewundern, die von Dorfbewohnern seit 1700 gemalt wurden. Ikonen sind religiöse Kultbilder, die in der orthodoxen christlichen Tradition eine wichtige Rolle spielen. Nach einer über zweistündigen Busfahrt erreichten die Hornsteiner/innen, leider bei strömendem Regen, die charmante und offenherzige Stadt Brasov, die wirtschaftlich und kulturell wichtigste Stadt in der Region Siebenbürgen. Brasovs berühmtestes Wahrzeichen, die monumentale Schwarze Kirche (Biserica Neagra), im gotischen Stil erbaut, erhebt sich über den Ratsplatz (Piata Sfatului) und die Altstadt von Brasov. Die größte gotische Kirche zwischen Wien und Istanbul stammt aus dem späten 14. Jahrhundert und erhielt ihren Namen vom Großen Brand von 1689, der die Kirche und einen Großteil der Stadt beschädigte. Und genau diese Kirche durften die Reisenden besuchen. Nachdem der Regen immer stärker wurde, entschied man sich in das gebuchte Hotel ****“Piemonte“ in Predeal weiterzufahren. Nach 50 Minuten wurde das Tagesziel erreicht, die Zimmer wurden für zwei Tage bezogen, später wurde das Abendessen eingenommen.

Lerne die Kulturhauptstadt 2007 Sibiu (Hermannstadt) - Sibiel – Brasov kennen

Sibiu-Hermannstadt war 2007 europäische Kulturhauptstadt und liegt am Fluss „Zibin“ nahe der Südkarpaten. Sibiu gilt als eines der schönsten Städte Rumäniens, ist für die germanische Architektur in ihrer Altstadt bekannt, die ein Erbe der sächsischen Siedler aus dem 12. Jahrhundert ist. Um die Stadt herum befinden sich die Überreste von mittelalterlichen Mauern und Türmen, darunter der Ratsturm aus dem 13. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sibiu 1191. Die Stadt besteht aus einer Ober- und Unterstadt. In der Oberstadt befinden sich die Hauptsehenswürdigkeiten rund um die drei zentralen Plätze Piața Mare (Großer Ring), Piața Mică (Kleiner Ring) und Piața Huet (Huet-Platz), sowie die Fußgängerzone Strada Nicolae Bălcescu mit unzähligen Restaurants und Geschäften. Das in der Oberstadt gelegene Brukenthal-Palais beherbergt heute das Brukenthal-Museum mit europäischen Gemälden. Der Platz „Piata Mare“, wurde 2006 generalsaniert, ist umsäumt von alten Patrizierhäusern, Prunkhäusern und Palästen. Früher fanden dort die Hinrichtungen statt und auch ein Schandpfahl stand dort, wo Bürger mit geringeren Strafen öffentlich gedemütigt wurden. Ein weiteres Highlight im Ring sind das Bischofspalais, das Astra-Gebäude, der Ratsturm und das alte Rathaus. Auch viele Gotteshäuser sind einen Besuch wert wie die alte katholische Pfarrkirche, die Biserica din groapă (Kirche im Graben) oder die Orthodoxe Kathedrale Heilige Dreieinigkeit. Am „Piata Mica“ stehen viele schmucke Häuser, viele kleine Biomärkte, Cafés und Restaurants. Den tiefen gelegenen Teil der Stadt erreicht man über die sogenannte Lügenbrücke, welche angeblich einstürzt, sobald ein Lügner sie betritt.  

Im idyllischen Ort Sibiel werden wir das bekannte „Ikonenmuseum“ mit Ikonen auf Hinterglas besuchen. Das Museum bietet eine Vielfalt an Exponaten an. Ein besonderer Platz ist den rumänischen farbenfrohen Ikonen gewidmet, die sich durch ihren einzigartigen Stil hervorheben. Jedes Gebiet kennzeichnet sich durch charakteristische Farben. Der Unterschied zwischen Ikonen auf Glas bei Katholiken und Orthodoxen liegt darin, dass die Heiligen bei Katholiken eher rund im Gesicht dargestellt werden. Bei den Orthodoxen sehen die Heiligen dünner aus, weil das orthodoxe Fasten viel strenger ist. Dorfbewohner, die Glasikonen malten, brachten auch ihre nationalen Gefühle und ihren Stolz zum Ausdruck. Alle Dorfbewohner, die Ikonen malten, haben in ihren Werken auch spezifische Elemente aus der jeweiligen Region eingeflochten.

Brasov (Kronstadt): Brașov ist eine, von den mächtigen Karpaten umgebene, rumänische Großstadt mit ca. 300.000 Einwohnern. Kronstadt, damals Corona genannt, gründeten die Ritterbrüder des Deutschen Ordens zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Die Stadt ist für ihre aus dem Mittelalter stammenden sächsischen Stadtmauern und Bollwerke, sowie für die imposante gotische Schwarze Kirche und belebten Cafés bekannt. Der Rathausplatz (Piaţa Sfatului) in der gepflasterten Altstadt ist von farbenfrohen Barockgebäuden umgeben. Dort steht auch das Alte Rathaus (Casa Sfatului), das heute als Regionalmuseum dient. Die Stadt entwickelte sich neben Sibiu zu einem der bedeutendsten, wirtschaftlichen und kulturellen Zentren der Siebenbürger Sachsen, die hier seit dem 12. Jahrhundert ansässig waren. Bis 1920 gehörte die Stadt zu Österreich-Ungarn.

Vierter Reisetag 27. Mai – Busteni – Bran

Es regnete unaufhörlich in Predeal. So entschied man sich, den Ausflug nach Sinaia nicht durchzuführen. Nach dem gemütlichen Frühstück begab man sich auf eine halbstündige Fahrt, um in Busteni das Schloss Cantacuzino zu besichtigen. Auf 1000 Metern Höhe erhebt sich majestätisch das 1911 von Gheorghe Grigore Cantacuzino erbaute Schloss, direkt vor dem 2.500 Meter hohen Bucegi Gebirge. Ein regenloser, kurzer Weg bergauf vom Parkplatz zum Schloss und schon konnte sich die Reisegruppe den ersten großen Eindruck des eindrucksvollen Anwesens machen. Das über 3400 m² große Gebäude aus hellem Sandstein, den Glasmalereien, dem Marmorstuck, den beeindruckenden, bemalten Decken, den hölzernen, steinernen oder eisernen Geländer, den Kaminen aus weißem Stein erbaut, den vielfarbigen Mosaiken vervollständigen die herrschaftliche Atmosphäre der Residenz, verleihen den Räumen ein romantisches Ambiente und sorgten für Bewunderung. Der große, hohe Ballsaal beherbergt Wandmalereien auf Cordoba-Leder, welche die berühmtesten Mitglieder aus einem der sechs Zweige der Familie Cantacuzino darstellen. Eine einzigartige Sammlung von Heraldik in Rumänien zeigt die Wappen der mit den Cantacuzino‘s verwandten Adelsfamilien. Von der Sonnenterrasse aus konnte man die wunderschönen Gärten mit Kunstwerken und Springbrunnen sehen und einen Blick auf die atemberaubende Umgebung und die herrliche Berglandschaft werfen.

Als nächster Sightseeingpunkt stand der Besuch des Schlosses „Bran“ an. Eindrucksvoll ragt es seit dem Jahr 1388 auf einem Felsen über bewaldeten Hängen auf, mit zahlreichen Türmen. Nach knapp einer Stunde erreichte der Bus den Ort Bran mit der majestätischen, mittelalterlichen Törzburg. Es regnete wieder und der Weg bergauf zur „Burg des Dracula“ war steiler und steinig. Den steinigen Weg konnten nicht alle Hornsteiner Gäste begehen. Die Reiseführung verteilte die Eintrittskarten, der Weg führte bergauf, durch das Eingangstor konnte man den kleinen, üppigen Burginnenhof, einem charakteristischen Merkmal mittelalterlicher Bauten, mit dem alten Wasserbrunnen betreten. Spannend war die Begehung der geheimen Treppe, die im Schloss den ersten und dritten Stock miteinander verbindet. Der Zugang befindet sich versteckt hinter einem Kamin. Über die frühere Funktion des Geheimgangs ist nichts Konkretes bekannt; er wurde erst bei den Renovierungsarbeiten i1927 zufällig wiederentdeckt. Man konnte in etlichen Räumen prunkvolle Möbel und Kamine sehen. Schloss Bran soll die Heimat des Grafen Dracula gewesen sein. Denn wer kennt sie nicht, die Romanfigur des irischen Schriftstellers Bram Stoker. Auch für Gänsehaut und Schauer war im Schloss Bran gesorgt. Die Anwesenheit des Dracula war in einigen Räumen zu finden – wenn auch etwas kitschig. Bei Regen ging es wieder abwärts in Richtung Bus, in das Hotel Piemonte in Predeal. Um 19 Uhr wurde die Hornsteiner Gruppe zu einem geselligen rumänischen Abend mit Abendessen im Restaurant Rozmarin, einem Nachbarhotel, eingeladen. Auch gab es einige Male Bärenalarm via Handy. In Predeal gibt es fast täglich Bärenalarm. Nach dem Frühstück nächsten Morgen stand der fünfte und letzte Teil der Reise an. 

Lerne Predeal – Busteni – Bran kennen

Predeal ist eine Kleinstadt im Kreis Brașov und die am höchsten gelegene Stadt in Rumänien. Der Luftkurort, umgeben von gewaltigen Bergmassiven der Karpaten, liegt auf einer Höhe von 1040 bis 1100 m, ist Ausgangspunkt für zahlreiche touristische Ausflugsziele der Umgebung und besitzt, mit dem gleichnamigen Predeal-Pass, die wichtigste Verbindung zwischen der Walachei und Siebenbürgen. In der Umgebung der Stadt gibt es mehrere Skiabfahrten von 200 bis 2400 Meter Länge, das Wintersportgebiet liegt auf einer Höhe von 1040 bis 1451m.

Bușteni ist eine Kleinstadt im Kreis Prahova, in den Südkarpaten am Fuße des Bucegi- und des dominierenden Caraimangebirges auf 1110 Meter gelegen. Es ist der bedeutendste Ort im Prahova-Tal. Das Schloss Cantacuzino wurde zwischen 1901 und 1911 nach Plänen des Architekten Grigore Cerchez im neorumänischen Stil, kombiniert mit Elementen des  Brâncoveanu-Stils, auf Wunsch von Prinz Gheorghe Grigore Cantacuzino erbaut. Das Schloß ist von hohem architektonischem, historischem und künstlerischem Wert. Bei seiner Einweihung war es mit modernen Annehmlichkeiten wie Elektrizität, Kanalisation und Trinkwasser ausgestattet. Bis 1930 diente das Schloss als Sommerresidenz der Familie Cantacuzino. Nach der Verstaatlichung 1948 wurde es in ein Sanatorium des Innenministeriums umgewandelt. Nach dem Ende des Kommunismus wurde das Schloss an die Erben zurückgegeben, restauriert und 2010 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Gebäudekomplex besteht außen aus behauenem Stein, innen aus Ziegeln und befindet sich auf einem Betonfundament. Das Interieur hat Fenster aus Muranoglas, geschnitzte Eichentüren, Marmortreppen aus Carrara, kunstvolle Wandmalereien und bunte, vielfarbige Mosaike. Im Außenbereich befindet sich ein Pavillon, der eine Galerie rumänischer Heraldik sowie Porträts der Familie beherbergt. Das Schloss ist von einem weitläufigen, 3,5 Hektar großen Park umgeben. Als ob der Schlosspark nicht schon genug wäre, ist das Anwesen von Cantacuzino auch noch von 970 ha Wald umgeben. Prinz Gheorghe Grigore „Nababul“ Cantacuzino war bis 1832 ein rumänischer Politiker der Konservativen Partei der unter anderem zwischen 1899 und 1900 sowie erneut von 1905 bis 1907 Ministerpräsident des Königreich Rumänien war. 

Schloss Bran (Törzburg, ist ein mittelalterliches Schloss in Bran. Es weist eine entfernte Ähnlichkeit zum fiktiven Schloss des Grafen Dracula (Vlad der Pfähler) aus dem gleichnamigen Roman von Bram Stoker auf und wird deshalb auch als „Dracula Schloss“ beworben. Das Schloss befindet sich auf dem Felsen Dietrichstein östlich des Piatra-Craiului-Gebirges (Königstein), an einer Passstraße zwischen Siebenbürgen und der Walachei. Der Ort Törzburg wurde 1357 erstmals urkundlich erwähnt. Am 19. November 1377 gestattete der ungarische König Ludwig der Große den siebenbürgisch-sächsischen Bewohnern von Kronstadt, auf dem Dietrichstein, am Berg Königstein, eine Grenz- und Zollburg zu errichten, die nach ihrem Ort den Namen „Törzburg“ erhielt. Nach dem Anschluss Siebenbürgens an Rumänien schenkte die Stadt Kronstadt das Schloss am 1. Dezember 1920 Königin Maria, der Gattin König Ferdinands I. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Sturz der Monarchie wurde Schloss Bran zum Staatseigentum erklärt. Am 26. Mai 2006 erfolgte die Rückgabe des Schlosses an die überlebenden Nachkommen von Prinzessin Ileana und Anton von Habsburg-Lothringen. Die Törzburg hat 57 Zimmer. Unter der Ägide von Dominic von Habsburg wurde in diesen Räumlichkeiten ein Museum eingerichtet, das am 1. Juni 2009 eröffnet wurde. Schloss Bran gilt als eine der bedeutendsten Touristenattraktionen Rumäniens und nationales Monument. Selbstverständlich stehen das Schloss und seine Umgebung unter Denkmalschutz.   

Fünfter Reisetag 28. Mai 2025 Sighisoara -Turda - Oradea 

Es schüttete bei der Abfahrt in Predeal am nächsten Morgen. Über zwei Stunden dauerte die Busfahrt von Predeal nach Sighisoara, dem nächsten Programmpunkt. Aber – oh Freude – in Sighisoara angekommen regnete es nicht mehr und die Gruppe konnte bei trockenem Wetter die Stadt Schäßburg erkunden. Die Reiseführung bestellte kleine Stadtbusse, welche die Hornsteiner Gäste in das mittelalterliche, hochgelegene Stadtzentrum des UNESCO Kulturerbes brachten. Während der Führung erfuhren die interessierten Mitreisenden viel über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Von oben hatte man einen wunderbaren Ausblick auf den Fluss „Große Kokel“ und die Unterstadt mit der schönen Orthodoxen Kirche. Der Stundturm, das Wahrzeichen Sighisoaras, konnte besichtigt werden. Er wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage des Haupttors der Burg und als Ratssitz errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt der Stundturm Ende des 17. Jahrhunderts, als am 30. April 1676 ein verheerender Stadtbrand, von der Unterstadt kommend, auch auf den Turm übergriff. Der Stundturm hat mit Wetterhahn eine Gesamthöhe von etwa 64 Metern. Die Mauerstärke beträgt 2,4 Meter im Erdgeschoss, die Höhe des Mauerwerks beträgt 39,5 Meter. Der Turm enthält fünf Stockwerke, im obersten Stockwerk ist der Turm von einer offenen Holzgalerie umgeben. Von oben hatte man einen wunderbaren Ausblick auf den Fluss „Große Kokel“ und Orthodoxe Kathedrale. Auch die Klosterkirche war einen Besuch wert. Angeblich soll Vlad Dracul Tepes in Schäßburg geboren worden sein. Ob das wirklich stimmt, weiß man nicht. Einige der Hornsteiner Besucher/innen ließen es sich nicht nehmen und besuchten das angebliche Geburtshaus Draculas. Angeblich hat er dort vier Jahre lang gewohnt, ob es stimmt, weiß man nicht. Sein angebliches Geburtshaus wurde in ein Restaurant umgewandelt, aber das obere Stockwerk beherbergt ein kleines Museum. In diesem Museum geht es schaurig zu, einfach zu viel Kitsch. Durch das alte Stadttor „Schneidertor“ verließ die Hornsteiner Gruppe die Oberstadt. Mit dem Bus ging es weiter zur nächsten Attraktion.

Nach ca. zwei Stunden erreichte die Reisegruppe die Stadt Turda mit ihren Salzminen. Das Turdaer Salzbergwerk (Salina Turda) ist ein ehemaliges Salzbergwerk im Kreis Cluj in der Region Siebenbürgen. Einige Schritte mussten vom Busparkplatz zum modernen Eingang der Minen gelaufen werden. Ein netter Herr führte die Hornsteiner/innen über unzählige Stufen in die Tiefe des ehemaligen Salzbergwerks und erzählte viel Wissenswertes. Ein Blick in den gigantischen Stollen mit über 120 Meter hohen Wänden, versetzte alle in Staunen. Wie leuchtende Ufos wirkten die Installationen, die sich beim Blick in das riesige Salzbergwerk von Turda mitten in einem See tummeln. Zu sehen war der tiefste Freizeitpark der Welt, in 120 Metern Tiefe, ein Freizeitpark mit einem 20 Meter hohen Riesenrad, einer Bootstour über den Salzsee, Kinderspielplatz und mit einer Minigolfanlage. Ein besonderes Erlebnis für alle, die mit in die Tiefe steigen konnten! Nachdem  jede/r die vielen Stufen wieder hochgekommen war, brach die Gruppe zur letzten Etappe ihrer 6-Tagesreise auf, in das ****Hotel „Continental“ in Oradea. Erst nach über drei Stunden Fahrt erreichte man die Stadt Oradea und das moderne, sehr attraktive Hotel, wo auch das Abendessen eingenommen wurde.

Lerne Sighisoara – Turda - Oradea kennen

Sighișoara (Schäßburg), ist eine der bedeutenderen Städte im Kreis Mureș, ein „Juwel Siebenbürgens“ – die Stadt ist als mittelalterliche, noch vollständig bewohnte Burgstadt einmalig in Europa. Sie liegt an der „Großen Kokel“, auf einem Bergrücken, im Herzen von Siebenbürgen. Wer durch eines der Stadttore hinein in die Oberstadt tritt, spürt sofort: Hier ist das Mittelalter lebendig, ihr einzigartiges historisches Zentrum wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt verzaubert seine Besucher mit seinen pastellfarbenen Häuserfassaden, den steinigen Kopfsteinpflaster-Gassen und den mittelalterlichen Wachtürmen. Im Inneren der Befestigungsmauern befinden sich die ehemaligen Kaufmannshäuser. Das Stadtbild von Sighișoara ist von einer großen Vielfalt an Sakralbauten geprägt. Das auffälligste Wahrzeichen von Sighisoaras Altstadt ist der imposante Stundturm mit seinem bunt geziegelten Dach und den auffällig geformten Türmen. Neben der Turmuhr befindet sich ein einzigartiges Figurenspiel. Der 64 m hohe Turm wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage des Haupttors der Burg und als Ratssitz errichtet. Ursprünglich verfügte die gewaltige Festung über 14 Türme und fünf Basteien. Heute sind noch neun dieser Wehrtürme erhalten. Sie tragen die Namen der Zünfte, von denen sie einst erbaut wurden. Ein besonderes Flair bieten die historischen Häuser der Innenstadt wie das „Venezianische Haus“ oder das „Haus mit dem Hirschgeweih“ sowie die acht Kirchen. Eine von ihnen, die 1298 erstmals erwähnte Klosterkirche, gehörte einst dem Dominikanerorden. Sie war mit dem Kloster durch einen Kreuzgang verbunden. Nach 1550 wurde das Kloster zum Sitz des Rathauses. Die beste Sehenswürdigkeit der verschlafenen Kleinstadt ist definitiv die Zitadelle aus dem 12. Jahrhundert, die sich in der alten Oberstadt befindet. Im Geburtshaus von Vlad Țepeș an der Strada Cositorarilor 5 sollen die Eltern des Grafen Vlad Dracul für einige Jahre gewohnt haben und dort soll dann auch ihr Sohn, der spätere Graf Dracul, genannt der Pfähler, zur Welt gekommen sein.

Die Turda Salz Minen sind ein weiteres Highlight in Transsylvanien. Das Salzbergwerk in der Stadt Turda (Thorenburg) im Kreis Cluj; ist eines der ältesten und bekanntesten Salzbergwerke in Siebenbürgen. Die Temperatur im Salzbergwerk liegt konstant bei 10–12 Grad Celsius. 1690 begannen unter der Habsburger Herrschaft die Arbeiten am heutigen Bergwerk. Bis 1862 wurde das Salz in den drei Stollen gewonnen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Stollen als Luftschutzbunker genutzt; nach dem Krieg dienten sie bis 1992 als Käselager und wurden schließlich zum Schauberg mit Bergwerksmuseum ausgebaut. Bei diesem futuristischen Ort handelt es sich um einen unterirdischen Vergnügungspark und Spielplatz für Groß und Klein.

Oaradea (Großwardein) liegt am Fluss „Schnelle Kreisch“. Die Stadt ist stets ein wichtiger sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Knotenpunkt gewesen. Im Nordwesten Rumäniens gelegen, ist Oradea die Hauptstadt des Landkreises Bihor und hat eine über 900-jährige Geschichte seit der ersten urkundlichen Bezeugung. Die Stadt liegt am Punkt, an dem sich das Apuseni Gebirge auf die ausgestreckte Banat-Crișana Ebene trifft. Das Stadtzentrum ist 13 km von der ungarischen Grenze entfernt. Die Stadt erlebte insbesondere am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, nicht zuletzt dank ihrer emsigen, talentierten und zahlreichen jüdischen Einwohnerschaft, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg etwa ein Sechstel der damals 100.000 Einwohner stellte. Noch heute zeugen prachtvolle, teilweise heruntergekommene Jugendstilpaläste von der glorreichen Vergangenheit.

Tag Sechs: Abreise von Oradea und Rückfahrt über Ungarn nach Hornstein. Eine phantastische und eindrucksvolle Reise ging zu Ende und die zahlreichen Fotos zeugen davon, wie schön es war.

Fotos von Mitreisenden

Fotos von Helga Krojer, Claudia Gerbautz, Karin Seifried, Andrea Braitenberg und Roman Jäger

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